Havel-Logen Jungfernfahrt

JUNGFERNFAHRT

Es ist soweit. Die technische Jungfernfahrt des ersten Eventfloßes der Havel-Logen GmbH findet bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Bedingungen statt. Für uns in Bayern undenkbar, denn um die Jahreszeit sind wir eigentlich beim Skifahren.

 

Wir gehen mal 3 Monate zurück. Das Berliner Unternehmen Havel-Logen GmbH hat sich dem Genuss an- und auf dem Wasser verschrieben. Ebenso wie unser Unternehmen – die MyElectroboat GmbH aus Raisting. Was uns verbindet? Bei uns fährt schon seit Jahren alles vollelektrisch aus Überzeugung. Bei der Havel-Logen GmbH  auch. Und so kam es, dass die Geschäftsführer*innen aus Berlin zu den bereits bestellten Elektrobooten die smarte Idee hatten, Ausflugs- und Eventflöße mit anzubieten. Ein Antriebskonzept musste her. Genau unser Ding. Neu. Spannend. Schwierig. Lösbar.

 

Zu den Zahlen-Daten-Fakten:

3,5t

  • hydrodynamisch eher mittelgut
  • Katamaran mit 2 relativ breiten Rümpfen
  • Große Windangriffsfläche
  • 15 Personen zzgl. Grill, Getränken, Toilette, Tisch, Soundanlage und vieles mehr.

 

Wie treibt man so etwas vernünftig an? Es muss jederzeit gut manövrierfähig bleiben, genügend Reserve aufweisen falls es mal länger dauert und – das war eh klar- auf jeden Fall kein Benziner/Diesel Aggregat dranhängen.

 

Das klingt erstmal furchtbar simpel, wer sich aber mit der Materie auskennt, weiß, dass es nicht so lapidar ist, einen Antriebsstrang vernünftig und wirtschaftlich zu dimensionieren. Zu viel ist kein Problem, aber unnötig teuer. Zu wenig bringt im schlimmsten Fall Sicherheitsprobleme mit sich und ist somit auch nicht der Königsweg.

 

Es sind also 4 Faktoren, die über das Ergebnis entscheiden:

  • Antriebskraft
  • Batteriekapazität (wir nennen es mal Tankinhalt)
  • Propellerdimensionierung (wirkt sich auf Geräusche, Wirkungsgrad, Kavitation und Leistungsentfaltung aus)
  • Ladeinfrastruktur

 

All diese Faktoren zusammen ergeben dann abgestimmt aufeinander Lob oder Tadel.

Das von uns gelieferte Setup bestand aus einem Standard Motor, welcher mit der richtigen Software auf die Bedürfnisse des Projektes kundenspezifisch angepasst wurde. Die Propellerberechnung passte auf Anhieb, der im Kofferraum liegende Zweitpropeller wurde nicht einmal ausgepackt, da die Kennlinie auf Anhieb dermaßen gut passte. Das Batteriekonzept stammt ebenfalls aus eigenem Hause. Gemeinsam mit unserem Lieferanten ist hier ein seit über 9 Jahren bewährtes, zuverlässiges und langlebiges Konzept angewandt worden, inkl. Ladetechnologie.

Apropos: Die Anforderungen der Havel-Logen GmbH waren anfangs 10h Fahrt bei 7 km/h. Scheint auf den ersten Blick easy, aber bei dieser Gewichtsklasse ist das schon eine Aufgabe. Wir haben dann die Fahrtdauer ver1,5facht. Warum? Weil wir es mit einer sehr guten, intelligenten Solaranlage auf dem Dach gekoppelt haben. Diese hat das System bereits im März, der ja dafür bekannt  ist, dass die Sonne noch flach steht , deutlich messbar befeuert. Es war bereits zu dieser frühen Jahreszeit das autarke Fahren möglich mit diesem großen und  schweren Boot. Heißt, der Strom aus der Solar Anlage hat bereits gereicht um den Katamaran nur mit Sonnenkraft zu bewegen. Bereits jemand, der nur ein begrenztes Wissen über Solaranlagen besitzt, weiß, dass ab Mai die Sonnenkraft doppelt so viel Ertrag geben kann verglichen zum März. Sprich, es wird noch besser.

 

Bezogen auf die Probefahrt in Neustrelitz heißt das wie folgt: nach anfänglichem programmieren, rechnen, parametrieren, Kurven auswerten, messen, protokollieren, und, und, und…. an Bord habe ich mich nach 2 h entspannt zurückgelehnt und die Natur von ihrer schönsten Seite genießen dürfen.

Ruhig. Kein Knattern. Kein Abgas. Nicht einmal die Enten sind geflohen, als wir mit dem acht Meter langem Ponton durch die Kanäle mit Gegenströmungen gefahren sind.

 

Im Kopf habe ich schon wieder viele neue Ideen, die wir gemeinsam mit dem Team der Havel-Logen GmbH umsetzen werden. Ich freue mich sehr. Und genieße.

 

Gez. Philipp Dorsch,

Inhaber und Geschäftsführer My electroboat GmbH